Ode an das Neue
Es ist Januar. Ein Monat, in dem ich denke, ich hätte Superpower und könnte ein bisschen unbelasteter als den Rest des Jahres etwas Neues anfangen oder etwas Altes zurücklassen. Ich bin kein großer Fan von Neujahrsvorsätzen, aber in diesem Jahr war mir diese Zäsur eines Jahreswechsels willkommen. Ich war müde von manchen meiner gewohnten Muster und der ein oder anderen Nachlässigkeit, die sich eingeschlichen hatte. Der Winter ist allerdings keine Zeit in der ich super energetisch bin und meine Veränderungskraft war wie aufgebraucht. Doch wenn ein neues Jahr beginnt, kann man ein neues Tagebuch anfangen, eine neue Jahreslosung wählen und die Überschrift von 2020 kann komplett anders sein als die vom letzten Jahr. Das bilde ich mir zumindest ein. Funktioniert das bisher? Mal mehr, mal weniger.
Ich habe nach fast 10 Jahren Pause wieder angefangen Posaune zu spielen und war am Anfang hochmotiviert jeden Tag ein bisschen zu üben. Dass ich in den letzten 2 Wochen 2 mal bei der Zahnfee war, um meine neue Freundin die Adhäsiv-Brücke wieder ankleben zu lassen, hat meine Euphorie ein bisschen gebremst, vielleicht werde ich doch keine Star-Posaunistin.
Ich habe meinen Kleiderschrank ausgemistet und mich zumindest von einigen Sachen getrennt, die ich nur noch hatte, weil sie einen guten Erinnerungswert haben (meine Konformationsbluse oder das Kleid, dass ich gefühlt nur 1x in der Öffentlichkeit getragen habe, aber dafür an einem wunderschönen Nordseestrandtag) oder man sie zum Streichen anziehen kann (davon braucht man vermutlich keine 10 Stück). Der Weg ist frei für meinen 30er-Jahre Kleidungsstil. Ich habe mir mit 12 eine Oma-Tapete für mein eigenes Zimmer ausgesucht. Deswegen mobbt mich mein Schwager. Ich hoffe ja, dass ich mit dem Alter cooler werde :).
Ich lasse zu, dass meine Zeit mit Gott anders aussieht. Sie muss nicht immer morgens sein, auch wenn ich das gut fände. Wenn meine intensivsten Gedanken, auf dem Fahrrad im Stadtverkehr und nicht im stillen Kämmerlein stattfinden, versuche ich halt meine Erwartungen zu überdenken. Ich will mehr mit der Autorität leben, die Jesus mir gegeben hat und entsprechend beten. Das übe ich.
Ich habe mir eine Wildschweinborsten-Haarbürste gekauft. Das ist hipp bei den Leuten, die ihre Haare nur noch mit Wasser waschen- zumindest bei dieser einen You-Tuberin und auf jeden Fall ziemlich öko. Dass die Bürste antistatisch ist, ist eine glatte Lüge. Ich spekuliere noch auf den Langzeiteffekt von diesem Gekämme, falls ich übermorgen nicht wieder damit aufhöre.
Ich hatte in den letzten Jahren immer wieder das Glück, dass meine Mitbewohner auch gleichzeitig meine engsten Vertrauten waren. Das war ziemlich praktisch, aber fördert auch eine Form von eher passiver Beziehungspflege außerhalb meiner Komfortzone. Ich habe entdeckt, dass viele langfristige Termine mich eher stressen, aber ich will mehr spontan Leute einladen etwas zu unternehmen. Es hilft, dass ich gerade ein sympathisches Mädel aus der Nachbarschaft kennengelernt habe, mit ihr hat das schon 2x funktioniert.
Ich habe mir ein Buch aus der Bücherei ausgeliehen, dass einem beibringen will, einfach Tiere und Fahrzeuge zu zeichnen. Nachdem ich einen Hängebauch-Esel und einen Betonmischer für meinen Neffen kreiert habe, versuche ich es als nächstes doch lieber mit der geführten Vogelstimmenerkennen-Wanderung, für die ein verrückter Engländer auf kleinen Plakaten im Englischen Garten wirbt. Falls das auch nichts wird, könnte ich anfangen herrliche Details über die Entstehung der Münchner U-Bahnlinien auswendig zu lernen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich je auf dieses Niveau kommen werde.
Viele dieser Punkte sind gar nicht so neu und die meisten sind kleine Dinge. Ich glaube mein größter Schatz vom Januar 2020 ist, dass ich im Gewühl von all meiner Beständigkeit und guten wie nervigen Gewohnheiten meine Entdeckerlust wiedergefunden habe. Und ich glaube, die ist ein wesentlicher Teil meiner Kreativität und macht mir richtig viel Freude.
# Und was willst du 2020 neu leben oder wiederentdecken?
Ich habe nach fast 10 Jahren Pause wieder angefangen Posaune zu spielen und war am Anfang hochmotiviert jeden Tag ein bisschen zu üben. Dass ich in den letzten 2 Wochen 2 mal bei der Zahnfee war, um meine neue Freundin die Adhäsiv-Brücke wieder ankleben zu lassen, hat meine Euphorie ein bisschen gebremst, vielleicht werde ich doch keine Star-Posaunistin.
Ich habe meinen Kleiderschrank ausgemistet und mich zumindest von einigen Sachen getrennt, die ich nur noch hatte, weil sie einen guten Erinnerungswert haben (meine Konformationsbluse oder das Kleid, dass ich gefühlt nur 1x in der Öffentlichkeit getragen habe, aber dafür an einem wunderschönen Nordseestrandtag) oder man sie zum Streichen anziehen kann (davon braucht man vermutlich keine 10 Stück). Der Weg ist frei für meinen 30er-Jahre Kleidungsstil. Ich habe mir mit 12 eine Oma-Tapete für mein eigenes Zimmer ausgesucht. Deswegen mobbt mich mein Schwager. Ich hoffe ja, dass ich mit dem Alter cooler werde :).
Ich lasse zu, dass meine Zeit mit Gott anders aussieht. Sie muss nicht immer morgens sein, auch wenn ich das gut fände. Wenn meine intensivsten Gedanken, auf dem Fahrrad im Stadtverkehr und nicht im stillen Kämmerlein stattfinden, versuche ich halt meine Erwartungen zu überdenken. Ich will mehr mit der Autorität leben, die Jesus mir gegeben hat und entsprechend beten. Das übe ich.
Ich habe mir eine Wildschweinborsten-Haarbürste gekauft. Das ist hipp bei den Leuten, die ihre Haare nur noch mit Wasser waschen- zumindest bei dieser einen You-Tuberin und auf jeden Fall ziemlich öko. Dass die Bürste antistatisch ist, ist eine glatte Lüge. Ich spekuliere noch auf den Langzeiteffekt von diesem Gekämme, falls ich übermorgen nicht wieder damit aufhöre.
Ich hatte in den letzten Jahren immer wieder das Glück, dass meine Mitbewohner auch gleichzeitig meine engsten Vertrauten waren. Das war ziemlich praktisch, aber fördert auch eine Form von eher passiver Beziehungspflege außerhalb meiner Komfortzone. Ich habe entdeckt, dass viele langfristige Termine mich eher stressen, aber ich will mehr spontan Leute einladen etwas zu unternehmen. Es hilft, dass ich gerade ein sympathisches Mädel aus der Nachbarschaft kennengelernt habe, mit ihr hat das schon 2x funktioniert.
Ich habe mir ein Buch aus der Bücherei ausgeliehen, dass einem beibringen will, einfach Tiere und Fahrzeuge zu zeichnen. Nachdem ich einen Hängebauch-Esel und einen Betonmischer für meinen Neffen kreiert habe, versuche ich es als nächstes doch lieber mit der geführten Vogelstimmenerkennen-Wanderung, für die ein verrückter Engländer auf kleinen Plakaten im Englischen Garten wirbt. Falls das auch nichts wird, könnte ich anfangen herrliche Details über die Entstehung der Münchner U-Bahnlinien auswendig zu lernen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich je auf dieses Niveau kommen werde.
Viele dieser Punkte sind gar nicht so neu und die meisten sind kleine Dinge. Ich glaube mein größter Schatz vom Januar 2020 ist, dass ich im Gewühl von all meiner Beständigkeit und guten wie nervigen Gewohnheiten meine Entdeckerlust wiedergefunden habe. Und ich glaube, die ist ein wesentlicher Teil meiner Kreativität und macht mir richtig viel Freude.
# Und was willst du 2020 neu leben oder wiederentdecken?
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