Die Zahnfee

"Miri hat nen Wackelzahn!" Das könnte der Titel von einem der Pixi-Bücher sein, die ich den Kindern meiner Kollegen am Wochenende bis zum Abwinken vorgelesen habe. Darin würde natürlich das Abenteuer der 6-jährigen Miri und ihres Wackelzahnes beschrieben. Ihren Stolz endlich den ersten Milchzahn zu verlieren und dann zu den Großen zu gehören. All die fantastischen Potentiale, die so ein Wackelzahn zu bieten hat: wie man ihn mehr zum Wackeln bringt, wie man ihn ziehen könnte und natürlich was die Zahnfee macht, wenn man ihn ihr als Schatz unters Kissen legt. Die Geschichte bekommt eine andere Nuance, wenn Miri nicht mehr 6 sondern 30 Jahre alt ist. Eigentlich ist sie stolz darauf, dass ihre zwei kleinen Beißerchen solange durchgehalten haben, obwohl ihr Haltbarkeitsdatum weit  überschritten ist. Und wenn sie jetzt wackeln, heißt das Abenteuer Mut zur Lücke, denn da kommt nichts nach. Bei erwachsenen Frauen sehen Zahnlücken, wo eigentlich Schneidezähne sein sollten leider nicht besonders süß aus und praktisch ist das auch nicht. Und dann ist da noch die Sache mit der Zahnfee, normal ist die doch klein, nett und bringt Geld, meine ist männlich, ziemlich groß und hat keinen Zauberstab sondern eine Klebebrücke und will mich abzocken. Echt unfair, wenn man bedenkt, das die meisten anderen das umsonst im Bausatz haben. Das ist wohl der Preis den man zahlen muss, um etwas Besonderes zu sein.

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